Viva Italia

Christian Baumeister

Viva Italia

Tesla Model Y lädt in Italien am Plenitude Charger

Ich bin aktuell in einer sehr dörflichen Region in Italien unterwegs. Der nächste Tesla Supercharger ist 70 Kilometer entfernt, die Strassen teilweise ungeteert.
Aber die Ladeinfrastruktur passt trotzdem. Es geht halt langsamer mit gerade 22 kW oder am Haus mit 7-8A und 220V.
Das Benzin kostet hier 1,76 pro Liter – die kWh am Plenitude Charger 85 cent.
Die Gegend ist sehr bergig – unser Haus auf einem Hügel, was dazu führt, dass Fahrten vom Haus weg ins Umland dank Rekuperation oft mit einem höheren Akkustand enden, als bei der Abfahrt.
Bei der Rückfahrt gleicht sich das dann wieder aus.
Leider braucht bergauf mehr als bergab hergibt, sonst wäre es ja fast ein perpetuum mobile.

Guidare e caricare

Die Anfahrt nach Umbrien war völlig problemlos.
Man gibt einfach das Ziel in das Tesla Navi ein. Wie bei jedem moderneren Auto.
Warum aber das Tesla Navi (Basis Google Earth) und nicht Apple Maps oder ein TomTom?
Hier punktet wieder das TESLA Ökosystem.

In die Streckenplanung fliessen sofort alle nötigen Ladestops mit ein. Wetter-, Strecken- und Verbrauchsdaten werden permanent bei der Streckenplanung berücksichtigt.
Also Abfahrt in Augsburg und raus dann in Hall bei Innsbruck um eine bestimmte Zeit X zu laden um dann die Fahrt fortzusetzen.
Der Supercharger in Hall war übrigens in einer Hoteltiefgarage, das hatte ich noch nie.

Das folgende Bild mag dies einmal die klassische Tesla Reiseplanung veranschaulichen:

Navi Tesla Supercharger Strecke Italien mit Ladepoint.

Streckenverlauf mit vorgeschlagenem Supercharger

Wir fahren also von unserem Haus aus nach Neapel. Der Akkustand des Tesla Model Y am Start beträgt 68%.
In Ceprano werden wir dann zu einem Tesla Supercharger geleitet um dort für 11 Minuten zu laden, dann geht es weiter nach Neapel.
Der Screenshot ist aus der Tesla App am iPhone. Hier kann ich die Route planen und sie dann dem Fahrzug senden.
Das ist sehr angenehm. Man darf natürlich auch länger als die empfohlenen 11 Minuten laden, aber nach diesen 11 Minuten schlägt einem der Wagen die Weiterfahrt im Display, auf dem Handy und einer, falls vorhanden, iWatch vor.

Während der Fahrt wird der vorgeschlagene Supercharger übrigens bei Bedarf korrigiert, bzw. die Ladezeit angepasst.
Kurz vor Erreichen des Chargers zeigt mir das Auto auch die Anzahl der Ladesäulen und die Belegung mit. Auch werden mir defekte Ladesäulen vorher angezeigt, damit erspare ich mir ein Umparken. Defekte Ladesäulen sind übrigens sehr selten.

Hochprozentig am Ziel

Was man jetzt hier auf dem Screenshot nicht sieht – ich käme mit 9% Restakku in Neapel an.
Das ist mir zu wenig für eine Stadt in der ich mich erst orientieren muss.
Ich kenne Neapel und den Verkehr dort vom Arbeiten, da will ich entpannt mit 50% Akku ankommen.
Auch das ist kein Problem – ich kann im Tesla eine Ankunftsenergie für das Ziel bestimmen.
Also ich kann sagen, ich möchte mit 50% Akkuladung in Neapel ankommen.
Entsprechend wird die Ladezeit in Ceprano verlängert oder ein weiterer Ladestopp hinzugefügt.

Diese Funktion ist Gold wert und ich nutze sie fast immer wenn es von zu Hause fort geht.
Auch hier zum Haus nach Umbrien habe ich auf 50% eingestellt und war froh darum, weil die finale Strecke einsam, einspurig, ungeteert und so gar nicht nach Charger aussah.

Sono venuto, ho visto e ho preso l’elettricità

Aber wie so oft, kaum vor Ort und ausgeschlafen orientiert man sich und nur vier Kilometer entfernt, in einem sterbenden Dorf, steht ein 22 kW Charger von Plenitude.
Die passende App heruntergeladen und nach einigen Fehlversuchen klappte es dann doch.
Was absolut positiv ist, die App von Plenitude ist in perfektem deutsch und auch das Bediendisplay am Charger lässt sich auf Deutsch umstellen.
Die kWh ist mit 85 cent nicht gerade günstig.
Da ist man mit Tesla Supercharger-Preisen von 40-50 cent/kWh etwas verwöhnt.
Ganz zu schweigen von den 18 cent/kWh an der heimischen Wallbox.

Man ist natürlich vom Tesla Supercharger verwöhnt.
Laden ist da: Hinfahren, Tankklappe öffnen, einstecken, laden, ausstecken, fahren.
Am Plenitude Charger hat das schon etwas länger gedauert, liegt natürlich auch an der mangelnden Übung.
Bevor der Ladevorgang startet wird die hinterlegte Kreditkarte gleich einmal mit 30 Euro belastet.
Ungewohnt nur für den, der noch nie an italienischen Benzin-Automaten getankt hat.

Natürlich hat man mit dem Model Y auch Probleme in der italienischen Provinz.
Das darf man nicht unterschlagen im Land der 4×4 Panda Baujahr 1990 und älter.

Der in den USA entworfene Tesla MY ist schlichtweg zu breit für die Zentren der Dörfer, aber die erkundet man eh am besten zu Fuss. Schöner ist es.

Italienische Strasse in einem Dorf

No Go for Tesla

+++ Wenn Sie mehr über die Unmöglichkeit der E-Mobilität wissen möchten, dann empfehle ich den Podcast „Elektromorbid“.
Auf Apple Podcast: Hier ist der Link für Apple
Auf Spotify: Hier ist der andere Link für Spotify
Oder unter ELEKTROmorbid.de

Tags: , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert