Sony FX-30 und die blutigen Knie
Die Sony FX-30 ist eine kompakte UHD Kamera aus der Cinema Line der Japaner.
Herzstück ist ein APS-C Exmor R CMOS-Sensor.
Sie ist bis auf den Chip identisch mit der FX-3, die über einen Vollformat Sensor verfügt.
Alle technischen Details gibt es hier zu lesen.
Kann man auf den Vollformatsensor verzichten bekommt man für 2500€ brutto die Cam, inkl. der empfehlenswerten SELP 18105 T4 Optik, überall in diesem Internet.
Ganz kurz zur Optik – Blende 4, da werden viele schreien, aber es muss nicht immer T 1.5 sein.
Warum, dazu später.
Warum überhaupt die FX-30?
Meine Frau kauft Handtaschen, ich Kameras.
Die FX-30 passt wunderbar zur Sony PXW FS7, die ist zwar schon etwas länger auf dem Markt, aber immer noch viel im Einsatz.
Damit ist die 30er eine LowCost B-Cam zur FS7 und zur FX9.
Aber für immer mehr Jobs ist die 30er eine A-Cam.
Für die FX-30 spricht ein hervorragender Autofocus (JA Autofocus) der sich im TouchDisplay präzise verlagern lässt.
Die Kamera zeichnet in UHD auf, bietet zahlreiche Codecs, SDXC&CFast Aufzeichnung, kann 120fps in UHD, hat sehr gute vorinstallierte Picture Profiles, kann mit LUTs umgehen und natürlich in S-Log aufzeichnen.
Sie fühlt sich sehr wertig und solide an, inkl. gut platziertem Rec Button und Tally, passt gut auf einen Gimbal.
Die Gewindebohrungen im Gehäuse sind äusserst nützlich. So lässt sich schnell Zubehör montieren, wenn der Blitzschuh schon blockiert ist.
Die 650 Gramm leichte Kamera verwendet die Sony FZ-100 Akkus. Mit einem Akku kann man etwa 30-40 Minuten drehen.
Ich verwende aktuell Akkus dreier Hersteller ohne einen großen Unterschied zu merken.
Was man wirklich beachten muss, die Akkus laden an den gängigen USB Chargern (nicht im Lieferumfang) 2-3 Stunden.
Es lohnt sich also die Anschaffung einer Handvoll Ersatzakkus und mehrerer Ladegräte. (50-80€ pro Akku)
Zur Optik. Die SELP 18-105 F4 G OSS, so der offizielle Name, bekommt man im Bundle für faires Geld zur FX-30 dazu.
Es ist ein 6-fach Motorzoom das sich direkt über eine Wippe an der Kamera steuern lässt.
Das macht die Optik absolut smooth und ruckfrei. Auch die Zoomgeschwindigkeit ist variabel.
So lassen sich dank der durchgehenden Blende über die gesamte Brennweite schöne Zufahrten oder Aufzüge realisieren.
Der eingebaute Anti-Wackler in Verbindung mit der Kamera eigenen Stabilisierung sorgt für ruhige Aufnahmen aus der Hand.
Auf die 430 Gramm leichte Optik habe ich immer einen 72mm variablen ND Filter aufgeschraubt.
Einen eingebauten ND Filter hat die Kamera nicht.
Und Interviews mit Blende 4 können auch sehr schön sein.
Da die B-Cam selten besetzt ist, ist der sehr gute Autofocus ein echter Mehrwert.
Ich hatte die Cam schon im Teleprompter auf AF mit Eye Focus und das Ergebnis war und ist super.
Dank der geringen Größe passt die Cam auch wunderbar mit Zubehör ins Handgepäck bei Flugreisen. Für solche Jobs nutze ich nur noch die beiden FX-30 im Hause.
Und die blutigen Knie?
Ich mache das jetzt doch schon eine ganze Weile, und die Cams, LiveUs, Schnittysteme die seit Jahren den Markt verändern bieten so viele neue Möglichkeiten, sind technisch soweit vorangeschritten, in den 90ern wären wir für diese Technik auf Knien nach Altötting gewandert nur um diese zu bekommen.